Repressionen am 1. Mai
04.05.2021
Wir haben ja bereits vor einigen Tagen ein kurzes Statement zum Verlauf der 1.Mai - Demos in Dessau und Berlin geschrieben. Darstellungen von Gewalt und brennenden Mülltonnen dominierten die Nachrichten, von 100 verletzten Polizist*innen wurde berichtet.
Nun wollen wir aus etwas mehr Distanz einen erweiterten Rückblick auf den 1.Mai geben, und auf Berichte über Repressionen eingehen. Die folgenden Berichte stammen von Demo-Teilnehmenden.
Berlin:
Die Demo zum Revolutionären 1. Mai wird lange am Loslaufen gehindert. Nach dem Start werden immer wieder einzelne Gruppen zusammengedrängt und gekesselt. Anschließend soll die Versammlung wegen "mangelnder Abstände" beendet werden. Es gab auch Festnahmen (etwa 350), die aus Sicht der Teilnehmenden unbegründet waren. [1] Demosanitäter*innen werden von Polizist*innen an ihrer Arbeit gehindert [2].
Hamburg:
Während Querdenker*innen ungehindert demonstrierten, wurde jede linke Versammlung trotz Corona-Konzept mit Wasserwerfern aufgelöst. [2] Auch hier werden Demo-Sanitäter*innen an der Ausübung ihrer Versorgung gehindert. Die Sanitäter*innen wurden eingekesselt und von ihrer Arbeit abgehalten. Auch hier wird davon berichtet, dass die Polizei aktiv darauf hingewirkt habe, eine Einhaltung von Mindestabständen unmöglich zu machen. Die Vereinigung Demokratischer Jurist*innen sieht die Demoverbote als "juristisch nicht nachvollziehbar". [3]
Frankfurt:
Polizist*innen stürmen die Demo zum 1. Mai und schlagen auf Personen ein, eine Person erleidet einen Schädel-Basis-Bruch. [2]
München:
Die Polizei sprüht wahllos Pfefferspray in die Menge. [2]
Mit diesen Hintergründen möchten wir die Berichterstattung zum 1. Mai als einseitig kritisieren. Von "linken Gewaltexzessen" zu reden, macht sich einfach, entspricht aber bestimmt nicht der vollen Wahrheit.
Weiteres hätten wir auch gerne zusammengetragen, leider gibt es aber nur von wenigen Bündnissen öffentliche Auswertungen der Demos.
Quellen:
[1] Klasse gegen Klasse | Berlin
[2] Klasse gegen Klasse | Allgemein
[3] taz.de | Hamburg
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